Patch-Pumpen Einwegmodule für tragbare Medikamenten­injektions­systeme

Eine sogenannte Patch-Pumpe kann sich der Patient einfach auf die Haut kleben und hat sein benötigtes Arzneimittel somit immer dabei. Zwei Kernelemente machen’s möglich: Ein wiederverwendbarer elektronischer Aktivator und ein Pumpmodul zum Einmalgebrauch. In diese passgenauen Einwegmodule lassen wir als Polymerspezialist all unsere Kompetenzen einfließen: Hochpräzise Spritzgussteile aus Thermoplast und Silikon sowie extrudierte Mikroschläuche bilden die Bestandteile.

Unabhängig sein und sich frei bewegen können oder für die Therapie in die Klinik fahren? Patienten, die dauerhaft auf Medikamente angewiesen sind, dürfte die Entscheidung leichtfallen. Unauffällig direkt am Körper getragen, erleichtern Patch-Pumpen bereits heute vielen Menschen das Leben.

Komplexes einfach realisiert

Am Beispiel ausgewählter Baugruppen geben wir Ihnen Einblicke in unsere Fertigungsverfahren und zeigen, wie einzelne Komponenten weiterverarbeitet werden.

    Baugruppe #1

    Montage

    Injektionsnadel
    Durch Silikonisierung der Nadel wird das Schmerzempfinden des Patienten beim Einstich aufgrund verringerter Einstech- und Gleitkräfte stark reduziert.

    Schlauchverbinder
    Die UV-Verklebung sorgt für eine sichere Verbindung mit dem coextrudierten Mikroschlauch.

    Thermoplast-Spritzguss

    Slider
    Der Slider wird im Spritzgussverfahren aus dem Thermoplast MABS gefertigt. In festem Zustand ist das Material besonders zäh und weist eine hohe Steifigkeit auf. Beide Faktoren sind wichtig für eine gute Kraftübertragung.

    Coextrusion

    Mikroschlauch
    In einem einzigen Fertigungsschritt werden die Thermoplaste PE und PUR mit Hilfe des Coextrusionsverfahrens haftfest miteinander verbunden. Dabei schließt unsere Technologie RAUINERT Wechselwirkungen zwischen Medikament und Material nahezu aus, denn die inerte Innenschicht (PE) ist sehr gut medikamentenkompatibel.

    Baugruppe #2

    Silikon-Spritzguss

    Spritzenstopfen
    Aufgrund seiner Materialeigenschaften gleitet der Spritzenstopfen aus Silikon gleichmäßig und mit geringem Kraftaufwand durch den Zylinder. Dadurch ermöglicht er eine exakte Dosierung des Medikaments.

    Verschlussstopfen
    Der kleine LSR-Stopfen verschließt das Reservoir des Spritzenzylinders optimal.

    Montage

    Spritzenzylinder
    Zum Ablesen der (verbleibenden) Medikamentenmenge kann mittels Tampondruck jede gewünschte Skala aufgebracht werden.

    Baugruppe #3

    Montage

    Schale
    Die Seriennummer und der Hinweis zum korrekten Anbringen des Vial-Adapters können per Laserbeschriftung auf die Schale aufgebracht werden. Die Kennzeichnung ist dauerhaft abriebfest.

    Basisplatte mit Pflaster
    Das Klebepflaster muss sowohl an der Basisplatte als auch auf der Haut des Patienten optimal haften und dabei das Gewicht der befüllten Pumpe tragen. Deshalb wird es unter hohem Druck auf die Platte aufgebracht.

    2-Komponenten-Spritzguss

    Vial-Adapter
    Der Adapter nimmt das Glas-Vial mit dem Medikament auf. Er besteht aus einer Hart-Weich-Verbindung (PC/TPE) und stellt somit sicher, dass der Adapter zur Schale dicht abschließt.

    Eine Therapieform der Zukunft.

    Schon heute steuern Patch-Pumpen die Zufuhr von lebenswichtigem Insulin in der Diabetes-Therapie. Stete Neuentwicklungen der Pharmaindustrie führen dazu, dass die Zahl der genehmigten Medikamente zur Selbstmedikation kontinuierlich steigt. Zudem entwickeln Hersteller von Primärpackmitteln ihre Lösungen immer weiter. Demzufolge werden die Anwendungsfelder für sogenannte „Large Volume Wearable Injectors“ im Home-Care-Bereich immer vielfältiger.

    Vorteile auf einen Blick

    Für den Patienten

    • Vereinfachte Behandlung außerhalb des Krankenhauses
    • Größere Unabhängigkeit und Mobilität
    • Höhere Lebensqualität

    Für klinische Einrichtungen

    • Geringere Kosten und Behandlungszeiten
    • Effizientere Patientenversorgung
    • Größere Patientenzufriedenheit

    Für Pharma-Unternehmen

    • Hohe Akzeptanz von Patch-Pumpen durch den Patienten
    • Steigerung der Zahl geeigneter Pharmazeutika
    • Erschließung neuer Therapiesegmente

    Wir können mehr als Spritzguss, Extrusion und Montage!

    So führen wir für unsere Baugruppen Dichtheits- und Durchflussprüfungen sowie 100%-Inline-Funktionstests durch. Darüber hinaus verpacken wir das fertig konfektionierte Produkt und kümmern uns auf Wunsch um die Sterilisation.

    Das Einwegmodul und der dazugehörige Vial-Adapter werden verpackt und anschließend sterilisiert. 

    Verpacken, Sterilisieren und Zertifizieren

    Haben wir Ihr Interesse geweckt? Wir beraten Sie gerne!