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Eine Form, die alles verändert? Die Zukunft der Softkanülen

Ein innovativer Herstellungsansatz könnte den Markt für Softkanülen grundlegend verändern: die Produktion als einteiliges Spritzgussteil – sicherer, effizienter und kostengünstiger.

In der dynamischen Welt der Medikamentenverabreichung nehmen tragbare Injektionssysteme eine Schlüsselrolle ein. Sie ermöglichen eine präzise Dosierung bei gleichzeitig hohem Komfort für die Patientinnen und Patienten. Besonders Patch- und Gürtelpumpen für subkutane Anwendungen haben sich als bahnbrechend erwiesen.

Diese Technologien erleichtern das Leben von Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes – einer Krankheit, die weltweit über 500 Millionen Menschen betrifft. Bis 2045 wird ein Anstieg um 46 % erwartet. Moderne Geräte verabreichen Insulin direkt unter die Haut – eine schonendere und effektivere Alternative zur klassischen Injektion.

Softkanülen als zentrales Element moderner Systeme

Im Mittelpunkt dieser Entwicklung steht die Softkanüle – ein unverzichtbares Bauteil für subkutane Injektionen. Sie stellt die Verbindung zwischen Mensch und Technik her. Ihre Vielseitigkeit macht sie zur idealen Komponente für verschiedene Pumpensysteme. Sie erhöht den Komfort und reduziert gleichzeitig das Risiko für Komplikationen.

Bewährte Technik trifft auf neue Wege

RAUMEDIC fertigt Softkanülen traditionell aus extrudierten Schläuchen. Die Spitze wird geformt, das Ende aufgeweitet, und die Verbindung zur Pumpe erfolgt häufig durch das Umspritzen mit Thermoplasten.

Doch diese Methode ist aufwendig und teuer – insbesondere die Verbindung mit dem Verteilersystem. Um dem entgegenzuwirken, hat RAUMEDIC eine einteilige, spritzgegossene Softkanüle entwickelt und patentiert. Ziel ist es, die Produktion zu vereinfachen, die Bauteilanzahl zu reduzieren und das Leckage Risiko deutlich zu senken.

Als eines der wenigen Unternehmen weltweit, das verschiedene Herstellungsverfahren für Softkanülen anbietet, stellt RAUMEDIC die Frage: Wird die neue, einteilige Lösung die klassische Bauweise ablösen?
Eine fundierte Antwort erfordert einen genauen Blick auf Aufbau, Fertigung und die jeweiligen Vor- und Nachteile.

Komponenten im Vergleich

Die klassische Softkanüle besteht aus zwei Teilen: einem kurzen Schlauchstück und einem umspritzten Gehäuse. Die neue Lösung reduziert dies auf ein Teil: eine Kanüle aus einem Guss, bei dem mehrere Arbeitsschritte entfallen.

Der Fertigungsprozess im Wandel

Traditionell werden Schläuche zugeschnitten, geformt und angepasst – ein präziser und aufwendiger Prozess. Die einteilige Variante hingegen spart diese Schritte ein: Extrusion, Zuschnitt und Formung entfallen vollständig.

Mehr Sicherheit, weniger Kosten

Neben der Prozessvereinfachung bietet die neue Technik einen entscheidenden Vorteil: Es gibt keine kritische Schnittstelle zwischen Kanüle und Gehäuse – das Leckage Risiko sinkt erheblich.

Sicherheit steht in der Medizintechnik an erster Stelle. Doch auch wirtschaftliche Aspekte sind entscheidend. Angesichts steigender Gesundheitsausgaben und knapper Budgets ist die Senkung der Stückkosten ein starkes Argument. Genau deshalb treibt RAUMEDIC die Entwicklung der einteiligen Softkanüle voran.

Hat die klassische Softkanüle ausgedient?

Trotz der zahlreichen Vorteile der neuen, einteiligen Fertigungsmethode ist die klassische Softkanüle keineswegs überholt. Denn bestimmte Anforderungen lassen sich mit dem Spritzgussverfahren schlichtweg nicht umsetzen. So sind beispielsweise längere Varianten von Softkanülen mit dieser Methode nicht realisierbar – hier bleibt die klassische Herstellung mit extrudierten Schläuchen alternativlos.

Darüber hinaus gibt es Einschränkungen bei den verwendbaren Materialien und Geometrien, die im Spritzgussverfahren nicht oder nur schwer umsetzbar sind. Auch wenn sich diese Grenzen durch technologische Fortschritte stetig verschieben, bietet die klassische, zusammengesetzte Lösung weiterhin entscheidende Vorteile: Sie ermöglicht höchste Präzision bei Materialwahl, Formgebung und Maßhaltigkeit – und erlaubt eine flexible Anpassung an individuelle Anforderungen.

Gerade bei komplexen oder maßgeschneiderten Anwendungen in modernen Medikamentenverabreichungssystemen bleibt die klassische Softkanüle daher unverzichtbar.

RAUMEDIC – mehr als ein Komponentenlieferant

RAUMEDIC denkt in Systemen. Als Entwicklungspartner für individuelle Lösungen bietet RAUMEDIC nicht nur Komponenten wie Softkanülen und Fluidikpfade, sondern integriert diese auch in funktionale Gesamtsysteme.

Das Leistungsspektrum reicht von Design und Materialentwicklung über Prototyping bis zur Serienfertigung – alles aus einer Hand. Durch die vollständige Kontrolle über alle Produktionsschritte bietet RAUMEDIC maßgeschneiderte Lösungen für höchste Anforderungen.

Derzeit arbeitet das Unternehmen intensiv an Prototypen der einteiligen Softkanüle – mit dem Ziel, diese gemeinsam mit Kunden zur Marktreife zu bringen.

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