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Innovative Lösungen für eine PFAS-freie Zukunft

Die Diskussion um ein PFAS-Verbot gewinnt in der Medizin- und Pharmabranche an Dynamik – und damit auch die Suche nach sicheren Materialalternativen. RAUMEDIC treibt die Entwicklung PFAS-freier Lösungen aktiv voran und bietet bereits heute Komponenten aus hochreinem Silikon, die höchste Anforderungen erfüllen. Der Artikel beleuchtet die Risiken von PFAS, regulatorische Entwicklungen in der EU und die Innovationspotenziale für Unternehmen, die frühzeitig umdenken.

Vor nicht allzu langer Zeit schien eine Welt ohne PFAS kaum vorstellbar zu sein, denn diese Chemikalien werden nahezu überall eingesetzt, um die Eigenschaften von Kunststoffprodukten positiv zu beeinflussen. Doch mittlerweile diskutiert die Pharma- und Medizintechnik-Branche über die Substitution der sogenannten Per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) und sucht nach Materialalternativen. Denn: Aufgrund ihrer Gefahren für Mensch und Umwelt sind die hoch gelobten Substanzen in die Kritik geraten und werden daher wohl über kurz oder lang aus dem Markt verschwinden. Selbst die EU hat die Zulassung der beliebten Chemikalien auf den Prüfstand gestellt.

Das voraussichtliche Ende von PFAS wird nicht dazu führen, dass Herzkatheter, Endoskope, Schläuche, Implantate, Kanülen und andere medizinische Standardkomponenten vom Markt verschwinden. Im Gegenteil – es wird ein neuer Markt entstehen, in dem innovative Anbieter, die sich mit zuverlässigen Materialalternativen frühzeitig neu positionieren, klare Vorteile haben.

Auch RAUMEDIC treibt die PFAS-Substitution sehr aktiv voran und entwickelt bereits jetzt vielversprechende Materialalternativen. Bspw. bietet das Unternehmen mit seinen Stopfen und anderen Komponenten aus hochreinem Silikon zuverlässige Lösungen, die höchsten Anforderungen von Pharma- und Medizintechnikanbietern gerecht werden – ganz ohne die ‚PFAS-typischen Nebenwirkungen‘.

PFAS – eine unterschätzte Gefahr

PFAS sorgen bspw. dafür, dass Verpackungen, Kleidungsstücke, Geräte und Komponenten widerstandsfähig, wasser- und schmutzabweisend, hitzebeständig, gleitfähig oder anti-haftend sind. Von diesen besonderen Eigenschaften profitiert die Pharma- und Medizintechnik seit Jahrzehnten. Doch heute weiß man: Per- und Polyfluoralkylsubstanzen sind extrem langlebig und sehr schwer zu beseitigen. Deshalb verbreiten sie sich nach und nach in unserer Umwelt. Selbst in Lebensmitteln und im menschlichen Körper wurden PFAS mittlerweile nachgewiesen1.

Das Problem: PFAS basieren auf einer sehr stabilen chemischen Verbindung zwischen Kohlenstoff und Fluor. Als sogenannte ‚Ewigkeitschemikalien‘ können sie auf natürliche Weise kaum oder nur sehr langsam abgebaut werden. So stellt z.B. eine Studie2 des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) fest, dass langkettige PFAS eine Halbwertszeit von mehreren Jahren aufweisen können. Diese Zeit ist mehr als ausreichend, damit sich diese Chemikalien in der Umwelt, in Böden, in Gewässern und letztlich auch im menschlichen Körper anreichern.

Eine mögliche Lösung wäre ein konsequentes und lückenloses Recycling, doch für die Spaltung von PFAS wird sehr viel Energie benötigt. Deshalb müssen die PFAS-Moleküle mithilfe von Hochtemperaturbehandlungen in Sonderabfallverbrennungsanlagen abgebaut werden. Das ist technisch aufwendig und teuer. Hinzu kommt, dass weder Bakterien, noch Wasser, Luft oder Licht die PFAS-Moleküle vollständig abbauen können.

Daniel Mielert, Head of Injection & Dosing Devices and Complex Tube Sets

Mit unseren Erfahrungen bei der Entwicklung von medizinischen Komponenten und Materialien ist RAUMEDIC in einer hervorragenden Ausgangsposition. So können wir im neuen PFAS-freien Markt eine wichtige Rolle einnehmen und mit alternativen Materialien frühzeitig Akzente setzen. Mit unseren Materialentwicklungen und den kundenspezifischen Services richten wir uns gezielt an Anbieter, die über keine eigenen Entwicklungsressourcen verfügen.

Mittlerweile sind PFAS in unserer Umgebung allgegenwärtig3. Sie verschmutzen unser Wasser und den Boden dauerhaft. Und das geschieht nicht nur dort, wo sie hergestellt oder falsch entsorgt werden, sondern weltweit! Tatsächlich haben sich PFAS über die Luft und das Wasser heute bis in die Arktis4 verbreitet. Selbst in unseren täglichen Lebensmitteln sowie im Trinkwasser5 lassen sich PFAS-Moleküle nachweisen, denn diese Chemikalien werden von Pflanzen und Tieren über die Nahrungsketten Stück für Stück aufgenommen.

Kein Wunder also, dass verschiedene Studien auf zahlreiche Gesundheitsprobleme verweisen, die mit PFAS in Verbindung stehen. So nennt z.B. die ‚European Environment Agency‘ mögliche Leberschäden, Schilddrüsenerkrankungen, Fettleibigkeit, Fruchtbarkeitsstörungen und Krebs6. Der Bio-Pro-Wegweiser Regulatorik Gesundheitswirtschaft BW7 berichtet zusätzlich von einer geschwächten Immunabwehr, weniger wirksamen Impfungen, erhöhtem Infektionsrisiko und einer möglichen hormonellen Wirkung von PFAS. Darüber hinaus können PFAS Entwicklungsstörungen und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern verursachen sowie das Geburtsgewicht von Säuglingen verringern und vieles mehr.

Ein spannender Beitrag, der am 14.05.2025 in der Fachzeitschrift ‚DeviceMed‘ veröffentlicht wurde, beschäftigt sich mit den Chancen und Risiken einer PFAS-Substitution. Er verweist auf die Möglichkeiten einer nachhaltigen Transformation, die die europäische Gesundheitsbranche nachhaltig verändert und neue Märkte entstehen lässt. Dabei erfahren Sie auch, warum sich Unternehmen, die sich schnell, flexibel und innovativ an die neuen Bedingungen anpassen, Marktanteile hinzugewinnen können. Den vollständigen Artikel finden Sie u.a. hier:

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