Drei Abschlussarbeiten prämiert
Beim wichtigsten Teil der Veranstaltung, der Preisverleihung, konnte Hannes Späth für seine Abschlussarbeit den ersten Platz verbuchen. Der Dualstudent der Fachrichtung Maschinenbau hatte untersucht, welche Effekte für Wirkungsgradverluste baulich veränderter Laufräder in Kreiselpumpen verantwortlich sind. Über den großen praktischen Nutzen dieser Erkenntnisse freut sich sein Arbeitgeber. Denn bei der Firma KSB in Pegnitz fließen die Forschungsergebnisse des Preisträgers schon heute in ein Entwicklungsprojekt ein. Mit dem Studieren ist es für den 22-Jährigen allerdings noch nicht vorbei, da er in Nürnberg ein Masterstudium anschließen möchte. Bevor es so weit ist, will der Pegnitzer eine Mittelmeerkreuzfahrt mit seiner Freundin antreten. Das Preisgeld von 1.000 Euro ist demzufolge gut angelegt.
Den Verfassern der zweit- und drittbesten Bachelorarbeiten wurde auf dem Ingenieurkolloquium ebenfalls eine Anerkennung zuteil: So konnten der Kronacher Philipp Vieweg und Johannes Vetter aus Wunsiedel jeweils einen Scheck über 100 Euro entgegennehmen.
Vision vom besseren Hören
Auf dem Ingenieurkolloquium kam auch die Medizintechnik nicht zu kurz. Mit Blick auf die vollbesetzten Stuhlreihen zeigte sich Gastredner Theodor Doll, Professor an der Medizinischen Hochschule Hannover, sichtlich beeindruckt: „Ich hatte nicht erwartet, heute einen kompletten Vorlesungssaal unterhalten zu dürfen.“
In seinem Vortrag wurde allen Anwesenden klar, wie sehr sich der Wissenschaftler dem Sinnesorgan Ohr verschrieben hat. Hörgeschädigte Menschen würden derzeit mit Cochlear-Implantaten versorgt, die keine perfekte Sprachqualität lieferten, sagte er. Wie sich das in Zukunft mit Hilfe von medizinischem Silikon aus dem 3-D-Drucker ändern könnte, erläuterte Doll anhand eines aktuellen Forschungsprojekts. Hinter dem Projekt steht eine klare Vision: Jeder hörgeschädigte Patient soll künftig ein individuell angepasstes Implantat erhalten, um wieder optimal hören zu können. Denn schließlich sei jedes Ohr anatomisch anders beschaffen.
Zum Abschluss mahnte der Professor mit einer klaren Botschaft: „Wer schlecht hört, sollte unbedingt ein Hörgerät nutzen. Denn von Hörverlust geht immer Demenzgefahr aus!“
Erfolgreiches Veranstaltungskonzept
Bevor das Buffet die Gäste ins Foyer des Iisys-Gebäudes lockte, ergriff Prof. Dr. Tobias Plessing, Dekan der Fakultät Ingenieurwissenschaften an der Hochschule Hof, das Wort. Er lobte die drei Bachelor-Absolventen für ihre ausgezeichneten Leistungen. Darüber hinaus bedankte sich Plessing beim Gastreferenten und bei Raumedic für die Unterstützung. „Dem Zuspruch und der Stimmung nach zu urteilen, war auch das siebte Ingenieurkolloquium wieder ein Volltreffer“, lautet das Fazit von Christina Hechtfischer. „Für uns ist die Veranstaltung die ideale Plattform, um uns als Arbeitgeber in der Region noch bekannter zu machen.“
Über den Raumedic-Preis
Seit März 2015 zeichnet die Hochschule Hof in Zusammenarbeit mit Sponsor Raumedic zweimal jährlich im Wechsel die besten Bachelor- und Masterarbeiten der Fakultät Ingenieurwissenschaften aus. Der erste Preisträger kann sich über eine Trophäe und 1.000 Euro freuen, die Zweit- und Drittplatzierten erhalten jeweils 100 Euro Preisgeld. Die Idee dazu stammt von Prof. Dr. Michael Nase, der Studierende, Vertreter der Wirtschaft und Hochschulangehörige über das Ingenieurkolloquium miteinander ins Gespräch bringen möchte. Raumedic präsentiert sich in diesem Rahmen als potenzieller Arbeitgeber, der angehenden Akademikern vielfältige Einsatzmöglichkeiten im In- und Ausland bietet. Beim Partner der internationalen Medizintechnik- und Pharmaindustrie arbeiten bereits 50 Absolventen der Hochschule Hof in ganz unterschiedlichen Bereichen.